Das Stift - eine
800 jährige Geschichte
GEMEINSCHAFT SEIT 1202

Zur Klostergemeinschaft gehören derzeit 18 Patres und zwei Fratres. Als Zisterzienser leben wir nach der Regel des hl. Benedikt. Ziel unseres monastischen Lebens ist, Gott auf dem Weg der klösterlichen Berufung zu suchen und zu finden. Christus wollen wir durch unser klösterliches Leben in besonderer Weise nachfolgen.
ANFÄNGE UND BLÜTEZEIT IM MITTELALTER

Das Stift Lilienfeld wurde 1202 vom österreichischen Herzog Leopold VI., einem Babenberger, gestiftet. Mönche aus dem Zisterzienserstift Heiligenkreuz besiedelten das Kloster und leisteten erste Aufbauarbeiten.
Im Mittelalter befand sich im Stift Lilienfeld ein bedeutsames Skriptorium, in dem unter anderem die wertvolle Handschrift Concordantiae caritatis des Abtes Ulrich von Lilienfeld angefertigt wurde. Der Mönch Christan von Lilienfeld verfasste mehrere liturgische Hymnen.
15. und 16. Jahrhundert
AUF UND AB IM LAUFE DER GESCHICHTE

Seit dem 15. Jahrhundert waren Zisterzienser des Stiftes Lilienfeld in Pfarren seelsorglich tätig.

Im 16. Jahrhundert musste das Stift Lilienfeld aufgrund der Reformation um seine Existenz bangen. 1683 konnte das Stift mit seiner Befestigungsanlage der drohenden Verwüstung durch militante Osmanen standhalten. Die Lilienfelder Josefs-Bruderschaft, die Errichtung einiger barocker Trakte und die Barockisierung der Inneneinrichtung der Stiftsbasilika waren Ausdruck der Blütezeit, die das Stift Lilienfeld im 17. und 18. Jahrhundert erlebte.
18. Jhd Wissenschaft und Kultur
WISSENSCHAFT UND KULTUR

Eine große Bedeutung hatten im Stift Lilienfeld der Neuzeit die Pflege der Wissenschaft und Kultur.

In der eigenen philosophisch-theologischen Hauslehranstalt, im hauseigenen Unterstufengymnasium, im Lilienfelder Sängerknabeninstitut und in Volksschulen der Umgebung waren Lilienfelder Patres als Lehrer tätig. Kaiser Josef II. hob 1789 das Stift Lilienfeld auf. Bereits 1790 unter Kaiser Leopold II. kam es zur Wiedererrichtung des Klosters.
Zerstörung und Wiederaufbau
ZERSTÖRUNG UND WIEDERAUFBAU

1810 zog ein schwerer Brand große Teile des Stiftes in Mitleidenschaft. Abt Ladislaus Pyrker ließ das Stift wieder aufbauen.

Er wurde später als hochtalentierter und gut vernetzter Prälat zum Bischof von Zips (1818–1820), Patriarchen von Venedig (1820–1826) und Erzbischof von Eger (1826–1847) in Ungarn berufen. Unter seinen Nachfolgern ging die bauliche und wirtschaftliche Wiederauferstehung Lilienfelds voran.
Verluste und Opfer
VERLUSTE UND OPFER

Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen im 20. Jahrhundert stellte das Stift vor große wirtschaftliche Herausforderungen. In der NS-Zeit verloren die Patres ihr Wohngebäude (Konvent), da es die NSDAP als Kreishaus (Bezirksparteizentrale) nutzte.

In den Kriegstagen 1945 erlitt das Stift so manche Beschädigung.

ENTWICKLUNG DER LETZTEN JAHRZEHNTE


Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg brachte für das Stift Lilienfeld zunächst einen starken personellen Aufschwung. Die Klosteranlage wurde modernisiert und restauriert.

20. Jhdt
Der einstige Kaisertrakt des Stiftes diente einige Jahre (1950–1964) als Schulgebäude der Berufsschule und wird seit 1967 vom Bundesgymnasium Lilienfeld verwendet. Einen wichtigen Platz im Kulturschaffen des Stiftes Lilienfeld nimmt seit 1982 die Sommerakademie Lilienfeld als Fortbildungswochen für Musiker ein. Im Stift Lilienfeld fanden die nö. Landesausstellung „1000 Jahre Babenberger“ (1976) und die Sonderausstellung „CISTO – 800 Jahre Stift Lilienfeld“ (2002) statt.
21. Jhdt
Anfang des 21. Jahrhunderts wurde der Laienbrüdertrakt des Stiftes Lilienfeld zu einem Veranstaltungszentrum umgebaut, 2005/06 kam es zur Erneuerung des stiftseigenen Elektrizitätswerkes. 2021 entstand auf Initiative von Abt Pius der Lilienfelder Josefsverein.